Ihre Fragen. Unsere Antworten.
Wer stellt die Zertifikate aus?
Die Zertifikate werden in enger Zusammenarbeit mit einem verifizierten Partnernetzwerk vor Ort ausgestellt. Jeder Carbon Removal Credit (CRC) ist individuell zuordenbar und basiert auf der tatsächlichen Produktion von Pflanzenkohle durch registrierte Kleinbauern.
Nachweis, Menge und Speicherung der CO₂-Entnahme werden digital dokumentiert. Die Ausstellung erfolgt automatisiert nach dem Prinzip: Erzeugung – Verifizierung – Ausgabe.
Wer garantiert, dass die Zertifikate echt sind?
Die Ausstellung erfolgt über Carbon Standards International (CSI) – eine unabhängige, akkreditierte Organisation für CO₂-Zertifizierung. Grundlage ist der international anerkannte „Global Artisan C-Sink Standard“.
Die Carbon Connect GmbH ist als C-Sink Manager von CSI akkreditiert. Nur wenn alle Anforderungen erfüllt sind, wird ein Zertifikat ausgestellt.
Wie wird sichergestellt, dass die Produktion korrekt erfasst wurde?
Alle Landwirtinnen und Landwirte dokumentieren ihre Pflanzenkohle-Produktion mit der App „Biochar App+“. Jede Produktion wird durch das Observatory-Team einzeln überprüft und einem Plausibilitäts-Check unterzogen. Nur vollständige, nachvollziehbare Surveys werden zertifiziert.
Beispiel: In einem Fall in Kamerun wurde ein Survey abgelehnt, da das Tracking nicht korrekt war – trotz echter Produktion. So stellen wir sicher: Nur, was 100 % korrekt dokumentiert ist, wird auch zertifiziert.
Wie wird das überprüft?
Die CO₂-Entnahme wird durch ein standardisiertes Monitoring erfasst, das folgende Schritte beinhaltet:
- Wiegeprotokolle und Chargenerfassung bei der Pflanzenkohle-Herstellung
- Geolokalisierte Rückverfolgbarkeit der Produktionsorte
- Nachhaltigkeitskriterien für die eingesetzte Biomasse
- Dokumentation der Bodeneinbringung zur dauerhaften CO₂-Speicherung
Die Überprüfung erfolgt durch unabhängige Partner und basiert auf internationalen wissenschaftlichen Standards wie der IPCC-Methode für Biochar und Elementen aus Systemen wie Puro.Earth oder dem EBC (European Biochar Certificate).
Woher stammt die Biomasse für die Produktion der Pflanzenkohle?
Unsere Biomasse stammt aus landwirtschaftlichen Reststoffen – zum Beispiel Kakaoschalen, Kokosnüssen, Maiskolben, Stängeln oder Baumabschnitten,
die sonst oft auf Feldern verbrannt würden.
Durch ihre Umwandlung in Pflanzenkohle schaffen wir eine nachhaltige Alternative zur offenen Verbrennung,
die CO₂ bindet, Böden verbessert und Landwirtinnen und Landwirten neue Einkommensmöglichkeiten eröffnet.
Wer überprüft das ganze System?
Das gesamte Projekt – inklusive aller Partner – wird jährlich durch Ceres International (Deutschland) geprüft.
Dabei werden sowohl die Trainings, die Datenqualität, als auch die Einhaltung der Standards unabhängig auditiert.
Kann ich das alles einsehen?
Ja! Alle relevanten Dokumente, Methoden und Zertifikate sind öffentlich einsehbar. Transparenz ist ein zentraler Wert unseres Projekts. ➤ Zum Zertifizierungsstandard (CSI)
Wie wird sichergestellt, dass das CO₂ auch wirklich entfernt wird?
Die Pflanzenkohleprojekte setzen auf nachweisbare, dauerhafte Speicherung. Alle Daten werden dokumentiert und können unabhängig geprüft werden. Die Speicherung erfolgt über Böden, in denen Pflanzenkohle über Jahrhunderte stabil bleibt.
Was passiert mit meinem Geld?
Ein klar definierter Anteil Ihres Beitrags fließt direkt an die Landwirtinnen und Landwirte, die Pflanzenkohle herstellen und damit CO₂ dauerhaft im Boden speichern.
Weitere Mittel werden für das Monitoring, die unabhängige Zertifizierung und Nachverfolgung der gespeicherten CO₂-Mengen verwendet – damit jede ausgestellte Gutschrift transparent und nachvollziehbar bleibt.
Ein weiterer Teil fließt in Schulungsprogramme und Bildungsmaßnahmen, mit denen Landwirtinnen und Landwirte lernen, Pflanzenkohle sicher und effizient zu produzieren.
Schließlich deckt ein weiterer Anteil die Projektkoordination und den Vertrieb der CO₂-Zertifikate, die sicherstellen, dass das System langfristig funktioniert und weiter wachsen kann.
So wird Ihr Beitrag zu einem nachvollziehbaren, überprüfbaren und nachhaltigen Klimaschutz,
der Menschen stärkt und Böden regeneriert.
Ist das nicht moderner Ablasshandel?
Nein – Carbon Removal Credits sind kein moderner Ablasshandel.
Unser Ansatz folgt einem klaren Prinzip: Vermeiden, Reduzieren, Entfernen. CRCs ersetzen nicht die eigene Emissionsreduktion – sie ergänzen sie dort, wo Emissionen noch nicht vollständig vermeidbar sind.
Wer CRCs erwirbt, übernimmt Verantwortung für seinen verbleibenden Fußabdruck und unterstützt gleichzeitig messbare, überprüfbare Klimawirkung – durch Projekte, die CO₂ tatsächlich aus der Atmosphäre entfernen und dauerhaft speichern.
So entsteht echter Klimaschutz statt symbolischer Kompensation.
Was unterscheidet Carbon Removal von herkömmlicher Kompensation?
Herkömmliche Kompensationen vermeiden oder mindern zukünftige Emissionen.
Carbon Removal hingegen entfernt bereits ausgestoßenes CO₂ aktiv aus der Atmosphäre – eine nachweisbare, dauerhafte Klimawirkung mit zusätzlichem sozialem Nutzen.
Wie kann ich sicher sein, dass mein Beitrag wirklich Wirkung zeigt?
Jede ausgestellte CO₂-Entfernungsgutschrift basiert auf verifizierten Daten – inklusive Monitoring, Vor-Ort-Kontrolle und wissenschaftlicher Prüfung.
Unsere Partner nutzen digitale Systeme zur Nachverfolgung von Produktion, Lagerung und Anwendung der Pflanzenkohle. So bleibt jede Tonne CO₂ transparent nachvollziehbar.
Welche sozialen Vorteile entstehen durch meine Unterstützung?
Ihr Beitrag schafft faire Einkommen, Schulungen und neue Perspektiven für Landwirt:innen in Afrika.
So entsteht eine Verbindung von Klimaschutz und sozialer Entwicklung, die langfristig Gemeinschaften stärkt.
Wie berechnet man das Potenzial für die Kohlenstoffbindung?
Unsere Berechnungen zur Kohlenstoffbindung entsprechen dem europäischen Biokohle-Zertifizierungsstandard (EBC), der auf Kleinbauern zugeschnitten ist. Wir bewerten das Potenzial der Kohlenstoffsenke (C-senk100), indem wir den biologischen Abbau über 100 Jahre berücksichtigen. Unsere Methodik berücksichtigt Emissionen aus Pyrolyse, Verarbeitung, Transport und Postproduktion. Darüber hinaus integrieren wir Methan (CH4)-Emissionsreduktionen, um die Verbrennung von Freiland zu verhindern, und können das Pflanzen von Bäumen einschließen, um Emissionen aus der Low-Tech-Pyrolyse auszugleichen. Es wird eine Emissionssicherheitsmarge angewandt und die "Additionalität" wird auf der Grundlage der Vermeidung von Freilandverbrennungen berechnet. Wir verfeinern unsere Berechnungen kontinuierlich, um Genauigkeit zu gewährleisten und die Kohlenstoffbelastung zu maximieren.
Wie viel CO₂ kann ich mit einem Zertifikat ausgleichen?
Ein Zertifikat – ein sogenannter Carbon Removal Credit (CRC) – steht für den Anteil einer dauerhaften Entfernung von einer Tonne CO₂ aus der Atmosphäre.
Das entspricht etwa dem jährlichen CO₂-Ausstoß eines durchschnittlichen europäischen Fluges von Berlin nach Lissabon.
Wie lange bleibt das CO₂ gespeichert?
Pflanzenkohle bindet Kohlenstoff in stabiler, fester Form – über mehrere Jahrhunderte, teilweise sogar länger.
Im Gegensatz zu kurzfristigen Kompensationsmaßnahmen wird das CO₂ in den Boden eingebracht und dauerhaft dort fixiert.
Wie oft werden neue Zertifikate ausgegeben oder aktualisiert?
Neue Zertifikate werden erst dann ausgestellt, wenn der gesamte Prozess – Produktion, Anwendung und Verifizierung – abgeschlossen ist.
So stellen wir sicher, dass jede ausgestellte Einheit real, messbar und dauerhaft ist.
Entstehen bei der Produktion von Pflanzenkohle nicht auch Treibhausgase?
Ja – bei der Herstellung von Pflanzenkohle entstehen geringe Mengen an Treibhausgasen. Der entscheidende Unterschied liegt jedoch im Verhältnis von Ausstoß zu Speicherung:
Bei der sogenannten Pyrolyse, also der kontrollierten, sauerstoffarmen Erhitzung von Biomasse, wird nur ein kleiner Teil des enthaltenen Kohlenstoffs in Gase umgewandelt. Der größte Teil – bis zu 70 % – bleibt in fester Form als stabile Pflanzenkohle gebunden und wird damit über Jahrhunderte oder länger im Boden gespeichert.
Unsere Produktionspartner nutzen effiziente, emissionsarme Pyrolysemethoden, bei denen entstehende Gase abgefangen und energetisch genutzt werden, etwa zur Trocknung der Biomasse, zum Kochen oder zur Stromerzeugung. So wird der Prozess nicht nur klimaneutral, sondern kann sogar eine positive CO₂-Bilanz aufweisen.
Kurz gesagt:
Ja, es entstehen Emissionen – aber sie sind ein Bruchteil dessen, was dauerhaft gebunden wird. Das macht Pflanzenkohle zu einer der effizientesten und sichersten Methoden zur CO₂-Entfernung, die wir heute haben.
Welche wissenschaftliche Forschung untermauert die Wirkung von Pflanzenkohle?
Aufbauend auf wegweisenden Arbeiten wie der Studie von Hans-Peter Schmidt et al. (2014) über den Einfluss von Pflanzenkohle in Weinberg-Böden verweisen wir auf eine Vielzahl aktueller Untersuchungen (2023–2025), die zusätzliche Vorteile wie gesteigerte Kohlenstoffbindung, verbesserte Bodengesundheit und optimierte Produktionsverfahren durch modifizierte Pflanzenkohle belegen.
Weitere Studien:
Li, S.; Tasnady, D. Biochar for Soil Carbon Sequestration: Current Knowledge, Mechanisms, and Future Perspectives. C 2023, 9, 67.
Tao, Y., Feng, W., He, Z. et al. Utilization of cotton byproduct-derived biochar: a review on soil remediation and carbon sequestration. Environ Sci Eur 36, 79 (2024).
Bekchanova, M., Kuppens, T., Cuypers, A. et al. Biochar’s effect on the soil carbon cycle: a rapid review and meta-analysis. Biochar 6, 88 (2024).
Mathiyazhagan Narayanan, Christo Ananth, M. Ayyandurai, Arivalagan Pugazhendhi, Mohammed Ali Alshehri, Ying Ma, Sustainable strategies for enhancing soil carbon sequestration and their beneficial impacts on soil fertility: A comprehensive review, Applied Soil Ecology,
Volume 204, 2024
Enebe, M.C., Ray, R.L. & Griffin, R.W. The impacts of biochar on carbon sequestration, soil processes, and microbial communities: a review. Biochar 7, 107 (2025).
Wie verbessert Pflanzenkohle den Boden konkret?
Pflanzenkohle lockert den Boden, erhöht die Wasserspeicherfähigkeit und fördert ein gesundes mikrobielles Bodenleben.
Dadurch steigen Erträge, Düngemittelbedarf sinkt und Böden bleiben langfristig fruchtbar.
Kann die Nutzung von Restbiomasse für Pflanzenkohle der Tierwelt oder Natur schaden?
Bei nachhaltigem Management reduziert die Nutzung von Restbiomasse Abfall und Emissionen, ohne die lokale Umwelt zu belasten.
Mögliche Risiken wie eine Nährstoffverarmung bei übermäßiger Ernte begegnen wir durch sorgfältige Beschaffung, ökologische Wirkungsanalysen und die Förderung biodiversitätsfreundlicher Praktiken.
So stellen wir sicher, dass lokale Ökosysteme, Böden und Artenvielfalt geschützt bleiben.
Warum Afrika?
Afrika ist nach unserer Überzeugung über die nächsten 20-30 Jahre ein vielversprechender Kontinent und bietet ein enormes Potenzial für Klimaschutz mit sozialem Mehrwert.
Hier kann mit vergleichsweise geringem Mitteleinsatz eine große Wirkung erzielt werden: unsere Partnerprojekte verbinden CO₂-Entfernung mit Bodenschutz, Ernährungssicherheit und fairen Einkommen.
Pflanzenkohle stärkt ländliche Gemeinden, verbessert Böden langfristig und schafft neue wirtschaftliche Perspektiven – eine Investition mit mehrfacher Rendite: für Mensch, Gemeinschaft und Planet.
In welchen Ländern gibt es Pflanzenkohle-Projekte?
Derzeit wird Pflanzenkohle für unser Carbin Removal Projekt aktiv in Kamerun und Nigeria uhergestellt.
Weitere Projekte befinden sich in Kenie und Ghana (in Vorbereitung) sowie in Marokko (in Planung).
Alle Standorte wurden nach ökologischen Kriterien, logistischer Machbarkeit und sozialem Wirkungspotenzial ausgewählt.
Kann ich sehen, wo mein Beitrag wirkt?
Ja. Unsere Website bietet Projektprofile, Bilder und Karten, über die Sie die Wirkung Ihrer Unterstützung nachvollziehen können – vom Ort der Produktion bis zur Anwendung der Pflanzenkohle.
Kann ich gezielt ein Projekt oder Land unterstützen?
Ja, das ist möglich. Beim Kauf können Sie wählen, ob Ihr Beitrag einem bestimmten Land oder Projekt zugutekommen soll.
So bleibt Ihr Engagement persönlich und nachvollziehbar.
Wie entwickelt sich der Markt für Carbon Removal in Zukunft?
Der Markt für CO₂-Entfernung wächst rasant – von Pilotprojekten hin zu einer globalen Klimastrategie.
Innovationen wie Pflanzenkohle, Direct Air Capture und mineralische Speicherung werden entscheidend sein, um die Netto-Null-Ziele zu erreichen.

